Ans Ende der Welt

Was für ein Wochenende… Aber der Reihe nach.

Am Samstag ging es in aller Herrgotts Frühe mit dem Taxi zur Central Station von Arusha. So war der Plan. Und wir warteten und warteten… Doch das Taxi kam nicht. Wie sich herausstellte, dachte der Fahrer er soll 5 Uhr Abends und nicht morgens kommen… Damit war der Zeitplan das erste Mal in Verzug. Aber wir schafften es 10 Minuten vor Abfahrt des Busses am Busbahnhof zu sein.

Kleiner Tip an mich selbst für die nächste Reise: Sich vor der Abfahrt des Busses informieren, ob man im richtigen Bus sitzt, ist manchmal schlauer. Aus Fehlern lernt man ja bekanntlich 😉

Der Bus fuhr zwar in die richtige Richtung, gehörte jedoch nicht zu der Firma, bei der wir gebucht hatten. Doch da waren wir schon 20km unterwegs. Wer kann denn auch ahnen, dass gleich 2! Busse zur gleichen Zeit ans Ende der Welt fahren? Wir jedenfalls nicht. Gott sei Dank, hatte ich eine Nummer von einem Angestellten der richtigen Busfirma und so ging die Rumtelefoniererei los. So schwer kann es ja nicht sein, einen Bus zu finden. Schließlich wussten wir, dass der Bus hinter uns sein musste und die gleiche Stecke fuhr. Nach 77km hielt der Bus an einer Tankstelle an und bat uns auszusteigen. Verständlich, wir fuhren ja schon ziemlich lange als blinde Passagiere mit. In dem Moment keimte noch die Hoffnung, dass der Bus ja nicht weit hinter uns sein konnte. Doch mit jeder Stunde die wir warteten, schwand auch etwas Hoffnung. Und als wir uns schon Alternativen für das Wochenende überlegten, kam nach über 4 Stunden endlich der Bus um die Ecke gefahren. Diesmal auch der Richtige 😉

Eine Busfahrt die ist lustig, eine Busfahrt die ist toll…

So ging es endlich weiter in Richtung Niemandsland. Anstatt gegen 10 Uhr kamen wir so erst kurz nach 16 Uhr an. An Wanderungen oder ähnliches war dann leider nicht mehr zu denken. Und so genossen wir die letzten Sonnenstrahlen am Pool, bevor die einheimischen Maasai das Abendprogramm übernahmen.

Campingurlaub 🏕

Am nächsten Tag ging es auch wieder so früh los. Warum die Sonne immer so früh aufgehen muss, begreife ich auch nicht 😅😁 aber es hat sich gelohnt. Die Landschaft am Lake Natron ist atemberaubend schön. In einem 360° Blick kommt es einem so vor, als wenn man norwegische Gebirge, die afrikanische Steppe und die Ostsee einfangen könnte. So vielfältig gestaltet sich dieses Stückchen Erde. Und nicht nur das, auch Giraffen, Zebras und Flamingos kreuzten unseren Weg.

Der Sonnenaufgang am Lake Natron

Die Maasai-Guides

Den Moment eingefangen.

So wie man bei uns Hause vielleicht Ziegen oder Kühe auf Wanderungen trifft, sind es hier Giraffen

Dünengras der Ostsee?

Wer früh mit Wandern anfängt, kann sich auch früh eine Auszeit gönnen, um den Akku wieder aufzuladen. Also ging es zum Mittag wieder zurück ins Camp. Wenn dieser Ort nicht entschleunigt, dann weiß ich auch nicht.

Am Nachmittag wanderten wir zu den Wasserfällen. Auch dieser Weg stellte sich eher als Herausforderung raus. Denn er führte nicht nur am Wasser entlang, sondern auch mitten durch. Aber es hat sich definitiv gelohnt. Und so neigte sich ein wirklich schöner Tag dem Ende zu.

Dieser Weg wird steinig und nass 😉

Wie bei jeder Reise kam auch bei uns der Moment der Heimfahrt viel zu schnell. Dafür erlebten wir noch einmal das typische Afrika. Vielleicht ein bisschen mehr als uns lieb war.

Der Bus kam natürlich nicht pünktlich, aber 2 Stunden Warten waren noch verkraftbar. Als wir dann im richtigen Bus saßen, ließ die erste „Zwangspause“ auch nicht lange auf sich warten. Achsenbruch. Und kein ADAC weit und breit. 🙈 Aber die nächste Werkstatt ist ja nur eine Stunde Fußmarsch entfernt… Und weiter ging es. Er Fahrer schien danach sehr motiviert, die verlorene Zeit wieder aufzuholen und fuhr wie ein Bekloppter über die Straßen. Nicht nur einmal entkamen wir knapp einem Zusammenstoß. Da ließ die nächste Panne natürlich nicht lange auf sich warten. Reifen geplatzt. Und kaum 1 1/2 Stunden später ging es weiter. Bis plötzlich das Öl alle war. Aber auch das war nach einer halben Stunde erledigt. Nach 13! Stunden waren wir dann endlich wieder im Hostel. Völlig erschöpft, aber aufgekratzt durch die Abenteuer der letzten Tage.

Ohne Worte

Zusammenfassend kann man sagen: Wer abenteuerlustig ist, nichts gegen Staub und Sand in jeder Ritze hat und die Vielfältigkeit der afrikanischen Flora und Fauna bewundern will, ist hier genau richtig. Auch wenn sich die An- und Abreise sehr… Wie drücke ich es aus… interessant gestaltete, hat sich die Reise definitiv gelohnt.

2 Gedanken zu “Ans Ende der Welt

  1. Das war ja Abenteuer pur.👍
    Aber genau das ist Afrika.😀
    Wir in Deutschland planen alles minutiös durch. Und wehe, der Zug hat 10 Minuten Verspätung. Dann bricht nicht nur eine Welt zusammen. Auch Unverständnis und Wut gesellen sich dazu.
    Genieße daher die afrikanische Gelassenheit. 😀🙃Diese Lebenserfahrung kann dir keiner nehmen. Und du kannst davon nur profitieren.
    Und wohin soll die nächste Abenteuerreise gehen?😉

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